Ein leistungsfähiges Filtersystem gehört zur Grundausstattung, wenn es um das Thema „Technik fürs Paludarium und Aquaterrarium“ geht. Ein hochwertiger Filter begünstigt das Wohlbefinden der Tiere und das Wachstum der Pflanzen erheblich.

Das ist Grund genug, warum wir uns mit dem Thema Filter fürs Paludarium und Aquaterrarium genauer auseinander setzen sollten. Im folgenden Beitrag erklären wir Ihnen daher die Funtkionsweise der verschiedenen Filtersysteme und gehen auf die Vor-/Nachteile von Innen-/Außenfiltern ein.

Natürlich haben wir auch gleich zuverlässige und bewährte Filter rausgesucht, um Ihnen die Suche abzunehmen. Die vorgestellten Modelle haben sich unter Terrarianern und Aquarianern bereits sehr bewährt.

Funktionsweise eine Filters

In der Natur reinigen sich größere Gewässer von selbst. Im Mikrokosmos eines Paludarium bzw. Aquaterrariums muss der Selbstreinigungsprozess allerdings mit entsprechender Filtertechnik unterstützt werden.

Der Grund ist der, dass sich mit der Zeit Schwebeteilchen, Futter- & Pflanzenreste sowie Ausscheidungen der Tiere im Wasser ansammeln, wodurch Schadstoffe im Wasser entstehen. Die Filtertechnik sorgt dafür, dass diese Schadstoffe gebunden werden und nicht zurück ins Wasser gelangen.

Im Filter sammeln sich mit der Zeit Mikroorganismen (Bakterien) an, die das Wasser reinigen. Dieser Prozess dauert allerdings etwas, weshalb solche Filtersysteme erst einige Woche ohne Tierbestand betrieben werden müssen.

Ein anderes Filtersystem stellen die Aktivkohlefilter dar, die von selbst die Schadstoffe aus dem Wasser absorbieren. Die Aktivkohle kann allerdings nur eine gewisse Schadstoffmenge aufnehmen, weshalb die Aktivkohle regelmäßig gewechselt werden muss.

Neben der Wasserreinigung erfüllen Filter (im speziellen Innenfilter) noch eine weitere Funktion. Durch die Abgabe des gereinigten Wasser kann eine Strömung im Becken erzeugt werden. Das ist besonders für Pflanzen wichtig, da durch die Strömung konstant Nährstoffe durch das Becken getragen werden. Dieser Effekt fördert somit einen gesunden Pflanzenbestand.

Je nach Beckengröße muss der Filter für das Erzeugen einer wirkungsvollen Strömung aber eine entsprechende Leistung haben. Daher empfiehlt es sich häufig, dass Sie einen etwas größeren Filter wählen, bei dem Sie die Leistung regulieren können. Somit können Sie Filterleistung und Strömungsstärke optimal aufeinander abstimmen.

Auch wenn größere und damit leistungsfähigere Filter etwas mehr Platz benötigen haben Sie den Vorteil, dass oftmals schon Heizstäbe im Filter integriert sind. Dadurch können Sie sich einen zusätzlichen Heizstab sparen, was den größeren Platzbedarf wieder etwas ausgleicht.

Das Prinzip des Innenfilters

Prinzip des Hamburger Mattenfilters

Quelle: Daemu, CC0 1.0

Bei den Innenfiltern sind der Hamburger Mattenfilter (siehe Bild rechts) und der Schaumstoffpatronenfilter am weitesten verbreitet. Beide arbeiten mit Schaumstoffmatten, die vom Wasser durchflossen werden. Die Mikroorganismen (Bakterien) sammeln sich in den Schaumstoffmatten an und reinigen so das Wasser.

Da die Mikroorganismen nicht von Haus aus im Mattenfilter sind, müssen sich die Bakterien erst über einige Wochen hinweg ansammeln. Deshalb werden Innenfilter meist einige Wochen ohne Tierbestand betrieben. Mit einem entsprechenden Präparat* können Sie diesen Vorgang beschleunigen.

Vorteile von Innenfiltern:

  • Der Filter ist im Becken, wodurch die Gefahr einer Überschwemmung enorm verringert wird
  • Starke Filter sind sehr gut als Strömungsquelle geeignet
  • Innenfilter sind i.d.R. preiswerter als Außenfilter und haben einen niedrigeren Stromverbrauch
  • Es wird kein zusätzlicher Platz außerhalb des Paludariums/Aquaterrariums benötigt

Nachteile von Innenfiltern:

  • Bei jeder Reinigung muss der Filter erst aus dem Paludarium/Aquaterrarium entfernt werden
  • Sie müssen den Filter häufiger reinigen
  • Braucht zusätzlichen Platz im Becken und sieht unschön aus
  • Sie sind nicht so flexibel bei der Wahl des Filtermaterials
  • Zusätzliche Geräte zur Wasseraufbereitung können nur schwer bis gar nicht in den Filterkreislauf eingebunden werden

Zuverlässige Innenfilter

Bezeichnung Filtertyp Beckengröße bis Link zum Filter
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Trixie Innenfilter Schwamm + Aktivkohle 45 bis 180 Liter
(je nach Modell)
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Tetra EasyCrystal Schwamm + Aktivkohle 40 bis 150 Liter Details ansehen!*
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Das Prinzip des Außenfilters

Das Prinzip eines Außenfilter

Quelle: Fred the Oyster, CC BY-SA 4.0 und GNU FDL

Die gängigste Form des Außenfilters ist der Sandfilter. Hierbei wird das Wasser durch einen externen Behälter geleitet, der verschiedene Filterwatten und Sandschichten beinhaltet. Die unterschiedlichen Schichten werden nach unten hin immer feiner.

Gerade beim Außenfilter lassen sich verschiedene Filtermaterialien sehr gut miteinander kombinieren. Dadurch kann eine Filterkraft erzeugt werden, wie es mit Innenfiltern nur sehr schwer zu realisieren ist.

Vorteile von Außenfiltern:

  • Das eigentliche Filtersystem befindet sich außerhalb des Beckens. Es wird also kein Platz im Becken verschwendet
  • Viele hochwertige Filter haben einen Heizstab gleich integriert, was zusätzlich Platz spart
  • Kann mit den unterschiedlichsten Filtermaterialien und -größen verwendet werden
  • Die Reinigung eines Außenfilters ist wesentlich sauberer, da Sie den Filter nicht erst aus dem Paludarium/Aquaterrarium ausbauen müssen
  • Außenfilter müssen in der Regel seltener gereinigt werden, da das Filtermaterial größer ist
  • Es können zusätzliche Geräte, wie z.B. ein CO2-Reaktor, CO2-Micro-Zerstäuber oder UV-Wasserklärer, in den Filterkreislauf eingebunden werden

Nachteile von Außenfiltern:

  • Die Schlauchverbindungen und der Behälter bergen immer das Risiko einer Überschwemmung. Daher sollten Sie die Schläuche mit Schlauchschellen sichern!
  • Die Schläuche müssen ebenfalls gereinigt werden, was aufwendig ist
  • Außenfilter haben einen höheren Stromverbrauch
  • Die Anschaffungskosten sind höher

Zuverlässige Außenfilter

Bezeichnung Beckengröße bis Link zum Filter
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Eheim Außenfilter eccopro 60 bis 300 Liter
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JBL CristalProfi 40 bis 800 Liter
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Fazit

Die richtige Filtertechnik im Paludarium bzw. Aquaterrarium ist entscheidend für das Wohlbefinden der Tiere und Pflanzen. Daher sollten Sie an diesem Punkt auf gar keinen Fall sparen.

Innenfilter sind äußerst sinnvoll, wenn Sie wenig Platz unter oder seitlich vom Paludarium/Aquaterrarium haben. Dafür nimmt der Innenfilter ordentlich Platz im Becken ein und hat in der Regel eine geringere Filterleistung.

Die zweite und empfehlenswerte Variante ist der Einsatz eines Außenfilters. Sie erreichen mit solchen Geräten nicht nur eine höhere Filterleistung, sondern sind auch wesentlich flexibler. Sie können zusätzliche Geräte in den Filterkreislauf integrieren und unterschiedliche Filtermaterialien einsetzen. Die größere Flexibilität und Leistung bezahlen Sie dafür auch mit höheren Anschaffungskosten. Zudem sollten Sie regelmäßig die Dichtigkeit der Schlauchverbindungen und des Behälters selbst kontrollieren, um nicht böse überrascht zu werden (Stichwort Überschwemmung).

Im nächsten Beitrag der Artikelserien „Technik fürs Paludarium und Aquaterrarium“ geht es mit dem Thema „Strömungspumpe“ weiter.

Alle Beiträge der Reihe „Technik fürs Paludarium und Aquaterrarium“: