Wer sich mit dem Thema Terrarium auseinander setzt, der steht vor der Frage: „Welches Terrarium ist das richtige für mich bzw. mein Tier?“ Es gibt grundsätzlich drei Arten von Terrarien: das Glasterrarium, das Kunststoffterrarium und das Holzterrarium. In diesem Artikel möchte ich näher auf das Holzterrarium eingehen.

Bevor Sie ein Terrarium kaufen, haben Sie bestimmt eine Vorstellung davon, wie ihr Terrarium aussehen soll. Ein Punkt ist natürlich die Optik. Das Terrarium sollte sich wunderbar in den Wohnbereich integrieren lassen. Dafür ist das Holzterrarium natürlich prädestiniert. Aber bedenken Sie, dass die reine Optik zweitrangig sein sollte. Der wichtigste Punkt ist nämlich das Wohlbefinden ihres Tieres.

Das Hauptaugenmerk sollte, wie oben bereits angedeutet, auf dem Wohlbefinden ihres künftigen Schützlings liegen. Es ist also zu klären, welche Ansprüche ihr Tier hat. Das wäre zum Beispiel die natürliche Lebensumgebung des Tiers. Ist es ein Wüstenbewohner oder lebt es in den Tropen. Das lässt mich auch zum nächsten Punkt kommen, der Luftfeuchtigkeit. Je nach klimatischer Herkunft des Tieres ist die Luftfeuchtigkeit höher oder niedriger. Auch dieser Punkt spielt eine wichtige Rolle, ob ein Holzterrarium die richtige Wahl für ihr Tier ist.

Holzterrarium – Nicht für jede Art Terrarium geeignet

Das Holzterrarium ist nicht für jeden Terrariumtyp geeignet. Ist die Luftfeuchtigkeit im Terrarium zu hoch, dann kann es schnell zu Schimmelbildung im Holzterrarium kommen. Aus diesem Grund ist ein Holzterrarium für Tiere geeignet, die in trockenen Regionen leben.

Genauer gesagt bedeutet das, dass sich ein Holzterrarium am besten für Wüstenterrarien eignen. Sie sollten also im Vorhinein klären, ob ihr Tier ein Wüstenbewohner oder ein Dschungeltier ist. Folgende Tiere eignen sich u.a. für ein Wüsten-Terrarium:

  • Bartagame
  • Braune Hausschlange
  • Dornschwanzagame
  • Halsbandleguan
  • Leopardgecko
  • Leopardleguan
  • Maskenleguan
  • Mexikanische Rotknievogelspinne
  • Rotbeinvogelspinne
  • Stachelleguan

Zum Teil leben auch einige Skorpione oder Skinkarten in Wüstenregionen. Hier sollten Sie aber vorher ganz genau klären, aus welcher Klimaregion ihr Tier stammt.

Ein Holzterrarium sollte also nicht für ein Regenwaldterrarium, Paludarium oder Aquaterrium verwendet werden. Die Feuchtigkeit und das Wasser führen sehr schnell zu Schimmelbildung. In diesem Fall sollten Sie besser ein Glasterrarium wählen.

Denken Sie daher immer zuerst an ihr Tier. Denn wenn ihr Tier glücklich ist und sich wohl fühlt, dann haben auch Sie die meiste Freude an ihm.

Die richtige Holzart – OSB und ESB Platten

Wenn ein Holzterrarium für ihr Tier das richtige ist und sie sich dafür entschieden haben, dann achten Sie beim Kauf bzw. Bau des Terrariums auf das richtige Holz. Das Holz sollte unbehandelt und schadstoffarm sein. Ist das Holz mit ungeeigneten Mitteln behandelt, dann kann ihr Tier erheblichen Schaden nehmen und sehr schwer erkranken. Die Aufnahme der Schadstoffe erfolgt dabei meist über die Nahrung oder die Atemwege. Achten Sie also auf das richtige Holz fürs Terrarium.

Geeignete Holzterrarien* bestehen aus OSB-Platten oder ESB-Platten. OSB/ESB-Platten sind aus Holzspänen zusammengepresste Platten, die nicht mit Lacken oder sonstigen schädlichen Mitteln behandelt sind. Die meisten Holzterrarien, die es fertig oder als Bausatz zu kaufen gibt, sind aus solchen OSB/ESB-Platten zusammengebaut. Wenn Sie ihr Terrarium selber bauen wollen, dann eignen sich OSB/ESB-Platten dafür optimal.

Marke Eigenbau – Das Holzterrarium selber bauen

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen ihr Holzterrarium selber zu bauen, dann wird Ihnen das beim Holzterrarium mit großer Wahrscheinlichkeit am leichtesten fallen. Holz ist leicht zu verarbeiten und es werden auch keine Spezialwerkzeuge benötigt. Jeder gut ausgestattete Handwerker hat i.d.R. den Großteil der benötigten Werkzeuge zu Hause.

Der Grund für den Eigenbau eines Terrariums kann vielfältig sein. Ein Grund, warum viele ihr Terrarium selber bauen ist, dass man Terrarien nur in bestimmten Größen kaufen kann. Wollen Sie ein größeres Terrarium oder brauchen Sie bestimmte Maße, dann bleibt meistens nur selber bauen oder bauen lassen. Dafür haben Sie dann aber völlige Gestaltungsfreiheit. Sie können frei über die Größe, die Form oder den Standort ihres Terrariums entscheiden.

Beim Holzterrarium ist das zum Glück etwas leichter als bei Glasterrarien. Wenn Sie also mit dem Terrarienbau beginnen, dann ist ein Holzterrarium wesentlich leichter. Hier können Sie auch noch Planungsfehler ausgleichen, was zum Beispiel bei Glasterrarien schwieriger ist. Nichts desto trotz sollten Sie sich nicht einfach in das Abenteuer „Terrarium bauen“ stürzen, sonder vorher gut informieren. Das ist nämlich nicht nur aus handwerklicher Sicht wichtig. Sie müssen beim Bau ihres Holzterrariums genau darauf achten, was für Ansprüche ihr Tier hat und anhand dieser das Terrarium planen und gestalten können.

Deshalb will ich an dieser Stelle zwei gute Bücher nennen, die ich Ihnen ans Herz legen möchte. Damit sollten Sie genug Grundlagenwissen haben oder zumindest wissen, worüber Sie sich beim Thema „Holzterrarium selber bauen“ noch informieren müssen.

Ich habe zu einem Buch bereits einen Buchtipp („Terrarieneinrichtung – Grundlagen, Materialien, Methdoen„) geschrieben. Der Titel von Thomas Wilms befasst sich zwar ausschließlich mit der Einrichtung, sollte aber trotzdem interessant für angehende Terrarienarchitekten sein. Wenn Sie ihr Terrarium nämlich selber bauen, dann sollten Sie dabei auch die Einrichtung berücksichtigen und einplanen.

Das zweite Buch „Terrarien bauen und einrichten“*  ist von Friedrich-Wilhelm Henkel und Wolfgang Schmidt. Es befasst sich mit dem Terrarienbau und der Einrichtung. Auch zu diesem Titel gibt es in Kürze einen Buchtipp von mir.

Die Kosten eines Holzterrariums

Die Kosten für ein Holz-Terrarium sind immer abhängig von der Größe und Qualität des Terrariums. Ich möchte hier auch gleich den Begriff „Starter-Terrarium“ klären. Ein „Starter-Terrarium“ gibt es in meinen Augen nicht. Das hat aus meiner Sicht den Grund, dass Sie ihr Terrarium immer individuell und artgerecht für ihr Tier einrichten sollen. Überlegen Sie sich also, was die Mindestgröße des Terrariums für ihr Tier ist. Damit geht einher, dass Sie auch ausreichend Platz für das Terrarium haben sollten. Sie tun sich und vor allem ihrem Tier nichts Gutes, wenn Sie ein zu kleines Terrarium kaufen.

Ein kleines Holzterrarium, für entsprechende Tiere, gibt es schon für einen Preis von ca. 50-60€. Die Grenze nach oben ist bekanntlich offen, wie bei fast allem. Sie können sich auch ein Designer-Terrarium für ca. 400-500€ zulegen. Noch höher können die Kosten klettern, wenn Sie sich ein Holzterrarium nach Maß anfertigen lassen.

Die typischen Größen von Holzterrarien

Holzterrarien gibt es in den unterschiedlichsten Größen. Meistens sind sie allerdings etwas flacher als einige Glasterrarien. Das Holzterrarium wird für Wüstenbewohner eingesetzt, die in aller Regel auf dem Boden leben. Daher muss das Holzterrarium nicht besonders hoch sein. Es kommt hier viel mehr auf die Fläche an, da vor allem Reptilien einen großen Bewegungsdrang haben. Welche Größe die richtige ist, das hängt am Ende vom Tier ab.

Hier einige typische und empfehlenswerte Größen im Überblick:

  • 150x60x60cm
  • 120x60x60cm
  • 100x50x50cm
  •  80x40x40cm

Viele preiswertere Modell, die sich bewehrt haben, gibt es als fertigen Bausatz in den entsprechenden Größen. Es gibt allerdings auch fertige Designer-Holzterrarien. Diese können von der Größe her ganz unterschiedlich ausfallen. Aber auch hier können die oben genannten Größen als Richtwerte herangezogen werden. Auf 1-2 cm kommt es dabei natürlich nicht an.

Fazit

Ein Holzterrarium ist nicht für jedes Tier die richtige Wahl. Haben Sie allerdings einen Wüstenbewohner, dann kann ein Holz-Terrarium für Sie allerdings in Frage kommen. Für ein Regenwaldterrarium, Aquaterrarium oder Paludarium sind sie hingegen ungeeignet. Das liegt daran, dass Holz bei hoher Luftfeuchtigkeit schnell anfängt zu schimmeln. Gehen Sie daher dieses Risiko nicht ein und gefährden Sie die Gesundheit ihr Schützlings nicht, nur weil Sie ein Holzterrarium besonders schön finden.

Holzterrarien eignen sich besonders gut, wenn Sie ihr Terrarium selber bauen wollen. Die Wahl beim Material sollte hier auf OSB-Platten fallen. Diese sind schadstoffarm bis schadstofffrei und schonen die Gesundheit ihres Tieres.

Die Kosten, für das Terrarium an sich, beginnen bei 50-60€ und gehen bis zu 500€. Nach oben gibt es bekanntlich keine Grenzen. Denken Sie allerdings nicht nur an den Preis. In erster Linie sollten Sie auf die richtige Größe achten und lieber ein paar Euro mehr ausgeben. Ihr Tier wird es Ihnen mit einer natürlichen Lebensweise danken. Das ist doch am Ende die größte Freude, ihr Tier so zu beobachten, wie es sich in einer natürlichen Umwelt verhält.