Der Netzpython ist ein unglaublich faszinierendes Tier, stellt jedoch im Zusammenhang mit seiner Größe und seinem unberechenbaren Verhalten hohe Anforderungen an den Halter. Hier findest du alle Infos über Haltung, Klima, Einrichtung, Futter etc.

Netzpython: Haltung und Pflege

Netzpython: Haltung und Pflege
Der Netzpython gehört zu den längsten Schlangen der Welt. Die Wissenschaft hat hier schon Längen bis zu zehn Metern dokumentieren können. Hierbei handelt es sich jedoch eher um Ausnahmen. Ein durchschnittlicher Netzpython wird zwischen fünf und sechs Metern lang. In der Natur lebt das Tier in der Region zwischen den Philippinen und Hinterindien. Vor allem in den Regenwäldern fühlt er sich wohl. Charakteristisch ist jedoch, dass diese Schlangenart keine Angst vor dem Menschen hat und ihn – im Rahmen eines direkten Aufeinandertreffens – oft sogar angreift. Der Netzpython fühlt sich sowohl auf dem Boden als auch auf Bäumen zuhause. Wichtig für sein Überleben ist, dass er sich in der Nähe von Wasser aufhält.

Das Terrarium zum Halten eines Netzpython

Allein schon aufgrund der beachtlichen Größe des Netzpython ist es nicht möglich, adulte Exemplare diese Schlangenart in einem klassischen Terrarium zu halten. Daher braucht es sehr große Spezialterrarien oder sogar ein komplettes Zimmer, in dem der Netzpython leben und sich uneingeschränkt ausbreiten kann. Dieses sollte jedoch eher „zu groß“ als „zu klein“ ausfallen, damit der Halter bei Bedarf hier sicher agieren kann. Zudem ist es immer ratsam, das Terrarium mit einer zweiten Person zu betreten, da die Tiere auch langjährige Halter oft angreifen.

Auch gerade in jungen Jahren sollte die Aggressivität der Schlangen niemals unterschätzt werden. Zudem ist es immer ratsam, sich direkt für ein großes Terrarienzimmer zu entscheiden um sich und den Tieren einen stressigen Umzug zu ersparen. Die jungen Netzpythons wachsen nämlich besonders schnell und erreichen binnen einer Spanne von nur wenigen Jahren ihre finale Endgröße. Exemplare im Alter von circa zwei Jahren beeindrucken hier nicht selten mit einer Länge von deutlich mehr als 3,50 Metern.

Generell sollte sich der Halter in spe daher die Frage stellen, ob er einen Netzpython bei sich beherbergen möchte. Ein ausgewachsenes Tier wieder abzugeben, erweist sich im Alltag als besonders schwer.

Das Verhalten eines Netzpythons

Netzpythons gehören zu den klassischen Lauerjägern. Sie laufen ihrer Beute nicht nach, sondern warten, bis diese ihren Weg kreuzt. Danach schlagen sie zu und fressen alles, was sie -mit Hinblick auf die Größe- überwältigen können. Die Idealvorstellung des Netzpython als „zahme Schlange“ ist damit definitiv falsch. Diese Schlangenart gehört zu den unberechenbarsten Tieren und sollte ausschließlich von erfahrenen Haltern in Obhut genommen werden.

Klima im Netzpython Terrarium

Wie bereits erwähnt, braucht der Netzpython auch in der Natur die Nähe des Wassers. Dementsprechend erklärt es sich, dass eine hohe Luftfeuchtigkeit im Zimmerterrarium gegeben sein muss. Tagsüber liegt die Idealtemperatur hier zwischen 28 und 32 °C. In der Nacht darf dieser Wert nicht auf unter 25°C fallen. Auch wenn die Tiere als sehr anpassungsfähig gelten, sollten hier keine Kompromisse eingegangen werden.

Benötigte Technik

Damit sich der Netzpython wohl fühlt, muss der Halter auch in die passende Technik investieren. Neben der oben erwähnten Raumtemperatur zwischen 28 und 32 °C (tagsüber) sollte auch eine lokale Erwärmung bis auf 33 °C angeboten werden. Hierbei hat sich vor allem bei noch kleineren Exemplaren der Einsatz von mehreren sicher abgeschirmten Wärmestrahlern* bzw. einer Bodenheizung* oder von Heatpanels* für Terrarien bewährt. Für das Halten der Luftfeuchtigkeit empfiehlt sich ebenfalls technisches Equipment. Auch wenn viele Halter durch einfaches Sprühen für die entsprechenden Werte sorgen, bietet die Technik nicht nur den Vorteil, dass die Luftfeuchtigkeit gleichmäßig gehalten wird, sondern gewährleistet auch, dass größere Räume optimal versorgt werden können.

Da der Netzpython -wie die meisten anderen Tiere auch- zwischen Tag und Nacht unterscheidet, sollte auch niemals auf den Einsatz von Tageslichtleuchtstoffröhren* verzichtet werden.

Einrichtung für das Netzpython Terrarium

Der Netzpython liebt Wasser. Dementsprechend gehört ein großes Wasserbecken in jedes verantwortungsvoll gepflegte Zimmerterrarium. Im Idealfall ist das Becken so groß, dass die Schlange komplett hineinpasst und sich hier beispielsweise auch während ihrer Häutung aufhalten kann.

Weiterhin muss das Tier unbedingt auf Versteck- und Klettermöglichkeiten zurückgreifen können. Um einen natürlichen Bodengrund zu gewährleisten, ist es ratsam, auf ein Sand-Lehmgemisch* zu bauen.

Futter für den Netzpython

Falls es eine Schlange gibt, die als „besonders gefräßig“ bezeichnet werden könnte, ist es wohl definitiv der Netzpython. Er frisst in der Regel alles, das er überwinden kann. Vor allem stehen jedoch Ratten, Meerschweinchen, Hasen, Geflügel und sogar kleine Schweine auf seinem Speiseplan. Im Zuge der Terrarienhaltung wird entsprechend auf die klassischen Futtertiere (Ratten und Meerschweinchen) zurückgegriffen.

Generell gilt: je größer die Tiere sind, umso schneller bekommen sie auch wieder Hunger. Dies sollte auch im Zusammenhang mit den entstehenden Futter- und Haltungskosten nicht unterschätzt werden.

Fazit

Der Netzpython ist ein extrem faszinierendes, jedoch auch ein herausforderndes Tier. Viele Schlangen dieser Art mussten schon abgegeben werden, da der Halter zugeben musste, mit der Größe und den Anforderungen nicht zurecht zu kommen. Zudem handelt es sich hierbei nicht nur um eine große, sondern auch eine tendenziell gefährliche Schlangenart, die niemals unterschätzt werden darf. Ein faszinierendes Tier, das jedoch definitiv keine „Anfängerschlange“ ist.