Die Chamäleon-Haltung ist eine faszinierende Angelegenheit und zieht angehende Terrarianer immer wieder in ihren Bann. Aufgrund ihre Farbenpracht und ihrem außergewöhnlichen Verhalten, sind Chamäleons sehr beliebt.

Allerdings ist die Chamäleon-Haltung nicht für jeden etwas. Die Haltung eines Chamäleons ist eine anspruchsvolle und somit keine leichte Aufgabe. Es gibt viele Dinge zu beachten und der Chamäleon-Halter kann viel falsch machen.

Dieser Artikel gibt ihnen einen ersten Einblick in die Welt der Chamäleon-Haltung. Ich gehe dabei auf allgemeine Aspekte der Chamäleon-Haltung ein, das passende Chamäleon-Terrarium, die benötigte Technik, die richtige Einrichtung und das Futter für ein Chamäleon.

Allgemeines zur Chamäleon-Haltung

ein Weibliches Pantherchamäleon mit schwarz-orange Färbung

Quelle: Anne97432, CC BY-SA 3.0 /CC BY 2.5 / GNU FDL

Die Chamäleon-Haltung ist ein wundervolles aber auch sehr anspruchsvolles Hobby. Viele Einsteiger unterschätzen zu Beginn häufig den Aufwand für eine artgerechte Chamäleon-Haltung.

Es wird ein sehr fundiertes Wissen in sämtlichen Bereichen der Chamäleon-Haltung benötigt. Angefangen beim Terrarium bis hin zu Futter und der perfekten Terrarientechnik. In jedem Bereich sollte ein angehender Halter genauestens informiert sein, was auf ihn zu kommt und wie er die optimalen Haltungsbedingungen für ein Chamäleon schafft.

Am leichtesten gelingt der Einstieg, wenn Sie bereits einige Erfahrungen mit anderen Reptilien gesammelt haben. Als kompletter Neuling auf dem Gebiet der Terraristik benötigen Sie hingegen sehr viel Vorbereitung und ein umfangreiches Hintergrundwissen zur Chamäleon-Haltung. Es reicht nicht aus, wenn Sie sich „ausreichend“ im Zoogeschäft ihres Vertrauens informiert haben.

Die Chamäleon-Haltung ist eine Wissenschaft für sich und kann nicht einfach mal nebenbei vermittelt werden. Jede Chamäleonart hat ihre Besonderheiten. Mit diesem Artikel haben Sie die ersten Anhaltspunkte, wohin die Reise gehen wird und was auf Sie zukommt. In den folgenden Artikeln und in weiterführender Literatur* sollten Sie ihr Wissen ergänzen, besonders zur Haltung der gewünschten Art.

Die folgenden Arten sind für Einsteiger der Chamäleon-Haltung geeignet:

  • Jemenchamäleon
  • Pantherchamäleon
  • Teppichchamäleon
  • Dreihornchamäleon (Trioceros jacksonii xantholophus)
  • Warzenchamäleon

Chamäleons sind absolute Einzelgänger und haben ein ausgeprägtes Revierverhalten. Es gibt zwar einige Arten, bei denen eine Gruppenhaltung möglich ist, diese Chamäleons sind allerdings eher was für Fortgeschrittene mit viel Erfahrung.

Ebenfalls ein wichtiger Punkt, bevor Sie sich ein Chamäleon anschaffen, ist die Frage nach einem reptilienkundigen Tierarzt. Informieren Sie sich also vor dem Kauf, ob es einen passenden Tierarzt in ihrer „Nähe“ gibt.

Ein weiteres Problem stellt das Thema Urlaub dar. Wer kann ihr Chamäleon während ihrer Abwesenheit gewissenhaft betreuen und pflegen? Diese Frage sollten Sie schon vor dem Kauf klären.

Das Terrarium für ein Chamäleon

Ihre Reise in die Welt der Chamäleons beginnt mit dem Terrarium. Das richtige Terrarium in Größe, Form und Bauweise ist bei der Chamäleon-Haltung von essentieller Bedeutung. Beginnen wir am besten mit der Terrariumgröße.

Je nachdem ob Sie sich für eine bodenbewohnende oder eine baumbewohnende Art entscheiden, sehen die Maße des Terrariums ganz unterschiedlich aus. Es gibt jeweils eine Faustformel, mit der Sie die Mindestgröße des Chamäleon-Terrariums berechnen können.

Formel für Baumbewohner:
4xKRL 3xKRL 6xKRL = Länge x Breite x Höhe in cm

Formel für Bodenbewohner:
6xKRL 4xKRL 4xKRL = Länge x Breite x Höhe in cm

KRL ist die Abkürzung für Kopf-Rumpf-Länge. Diese ergibt sich aus der Gesamtlänge minus der Schwanzlänge. So würde sich beispielsweise eine Größe von 100x75x150cm (LxBxH) für ein ausgewachsenen Jemenchamäleon (KRL = 25cm) ergeben.

Und das sind nur die Mindestmaße! Sie sollten allerdings großzügiger sein, besonders was die Höhe (bei Baumbewohnern) bzw. die Grundfläche (bei Bodenbewohnern) betrifft.

In unserem Beispielgröße für das Jemenchamäleon-Terrarium ist eine Größe von 130x75x200cm (LxBxH) besser geeignet. Bedenken Sie, dass noch der Bodengrund und der Platz für die Technik abgezogen werden muss. Dann sind Sie ungefähr wieder bei einer Kletterhöhe von 150cm.

Der zweite wichtige Punkt zum Terrarium ist die Belüftung des Chamäleon-Terrariums. Das Chamäleon ist ein luftliebendes Tier, was zusätzliche Anforderungen an das Terrarium stellt. Es sollte der gesamte Deckel und ca. 65% einer Seitenwand als Belüftungsfläche vorhanden sein (Kann je nach Art etwas variieren). Am besten verkleiden Sie die Öffnungen mit Gazen, die sehr feinmaschig sind. So können auch keine freilaufenden Insekten ausbrechen, die sich noch im Terrarium befinden.

Bei der Technik werden Sie noch weitere Anforderungen kennenlernen. Leider gibt es im Handel so gut wie kein passendes Terrarium für ein Chamäleon. Es bleiben also nur zwei Möglichkeiten, das Terrarium selber bauen oder es bauen lassen. Beim Bau des Terrariums sollten Sie darauf achten, dass Sie nur umweltfreundliche Materialien verwenden. Die meisten Terrarienbauer verwenden OSB-Platten, die sie anschließend mit Epoxid-Harz versiegeln, oder Siebdruckplatten. Siebdruckplatten haben den Vorteil, dass diese bereits wasserdicht sind.

Benötigte Technik

Bei der Chamäleon-Haltung wird einiges an Technik benötigt. Auch hierbei gibt es wieder vieles zu beachten. Besonders wichtig ist die richtige Montage der Terrarientechnik. Die gesamte Technik ist über dem Chamäleon-Terrarium anzubringen. So verhindern Sie Verletzungen, wie zum Beispiel gefährliche Verbrennungen an der Beleuchtung.

Die Grundbeleuchtung des Chamäleon-Terrariums lässt sich am besten mit HQI-Strahlern (150W) bewerkstelligen. Diese Lampen haben die beste Lichtausbeute und das natürlichste Licht. Für HQI-Lampen wird ein Vorschaltgerät benötigt. Für bodenbewohnende Chamäleons in flachen Terrarien reichen oftmals auch Neonröhren (T5 oder T8). Diese könne auch bei größeren bzw. hohen Terrarien als zusätzliches Leuchtmittel eingesetzt werden, um eine gleichmäßige Grundbeleuchtung zu gewährleisten.

Um die richtige Wärme im Terrarium zu erzeugen, werden Wärmelampen eingesetzt. Hier haben sich Reflektorlampen und Halogenspots mit 75W bewährt. Diese können mit einem Dimmer genauestens eingestellt werden, bis die passende Temperatur im Terrarium erreicht ist.

Das dritte wichtige Beleuchtungsmittel ist die UV-Lampe. Hier haben sich ausschließlich 2 Leuchten bewährt.
Die 1. Möglichkeit ist die Beleuchtung mit Hilfe eines Spotstrahler. Hier verwenden Sie am besten die Bright Sun UV von Lucky Reptile*. Diese Lampe hat sich in der Praxis sehr bewährt. Für die Lampe benötigen Sie ebenfalls ein Vorschaltgerät.
Die 2. Möglichkeit ist die Beleuchtung mit einem UV-Strahler. Auch hier hat sich eine bestimmte Lampe bewährt, nämlich die Osram Vitalux*. Da die Vitalux eine Leistung von 300W hat, darf die UV-Lampe nicht ganztägig laufen und muss 80cm-100cm über dem Terrarium hängen. Die Vitalux können Sie 3 mal die Woche zeitgesteuert aktivieren. Fangen Sie mit einer Beleuchtungsdauer von 10min an und steigern Sie die Dauer ganz langsam bis auf 30min.

Die Beleuchtungsdauer ist ebenfalls wichtig für eine optimale Chamäleon-Haltung. Je nach Art kann die Dauer allerdings ganz unterschiedlich sein. Vorzugsweise orientieren Sie sich am Herkunftsland des Tieres. Die Beleuchtung automatisieren Sie am besten, damit keine großen Schwankungen auftreten und ihr Chamäleon nicht aus dem Rhythmus gebracht wird.

Setzen Sie auf gar keinen Fall andere Lampen ein und halten Sie sich an die Mindestabstände, um keine Augenerkrankungen bei ihrem Chamäleon zu verursachen. Energiesparlampen sind dafür ein Paradebeispiel, was auf gar keinen Fall aufs Terrarium gehört.

Zum Schluss fehlt natürlich noch die passende Technik zur Messung der Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Hierfür können Sie zwischen einfachen Modellen oder digitalen Kombigeräten wählen. Das Wichtigste ist nur, dass Sie das Klima mit den Geräten leicht überwachen können.

Lucky Reptile - Super Rain II

Trixie - Digitale Zeitschaltuhr

Trixie - Digitales Thermo- & Hygrometer

Lucky Reptile - Bright Sun UV Jungle

Lucky Reptile - Bright Control PRO 70W

Osram Vitalux

Lucky Reptile Thermo Socket PRO (bis 300W)

Philips PAR38 - 60 Watt

Philips PAR38 - 80 Watt

Philips PAR38 - 120 Watt

Einrichtung und Pflanzen

Chinesicher Roseneibisch - Wundervolle Pflanze fürs Chamäleon-Terrarium

Quelle: endless autumn, CC BY-SA 2.0

Besonders wichtig bei der Chamäleon-Haltung ist die Einrichtung, denn hier kann man viel falsch machen. Aber zuerst zu den wichtigen Bestandteilen des Terrariums und dann zu den Fehlern, die Sie bei der Einrichtung vermeiden sollten.

Als erstes wäre da natürlich die Terrarium-Rückwand. Hier lohnen sich aufwendig gestaltete Rückwände meist überhaupt nicht. Eine einfache Kork-Rückwand oder eine Rückwand aus sauberen und gereinigten Jutesäcken ist da die bessere Wahl. Im Falle eines Parasitenbefalls, kann so die Rückwand ganz einfach gereinigt oder ausgetauscht werden. Das ist ein Punkt, der wichtiger ist als die reine Optik.

Als nächstes käme dann der Bodengrund an die Reihe. Bei einem baumbewohnenden Chamäleon ist eine Mischung aus Walderde, Torf und Sand am besten geeignet. Bei Bodenbewohnern reicht eine einfache Erde-Sand-Mischung. Durch die Feuchtigkeit im Terrarium besteht die Gefahr, dass der Bodengrund versumpft. Um das zu verhindern, sollte die unterste Schicht des Bodens eine Drainageschicht sein. Dazu eignet sich am besten Seramis oder Tongranulat.

Bei einem Männchen ist die Höhe des Bodengrunds eher nebensächlich. Die Höhe wird eigentlich nur durch die Pflanzen bestimmt, die ins Terrarium sollen. Bei einem Chamäleon-Weibchen sieht es da schon anders aus. Da die Weibchen befruchtete sowie unbefruchtete Eier tief vergraben wollen, sollte der Bodengrund mindestens 25-30cm hoch sein. Ist das nicht der Fall, dann wird das Weibchen die Eier nicht vergraben. Somit bleiben die Eier im Tier fangen an zu faulen. Das Ergebnis dieses Fehlers sollte jedem klar sein. Ihr Chamäleon wird so sehr schnell das Zeitliche segnen.

Ansonsten ist ein dichter Bewuchs im Terrarium sehr wichtig bei einer guten Chamäleon-Haltung. Hier gilt das Motto: Viel hilft viel! Das Chamäleon muss sich von Zeit zu Zeit zurückziehen können. Ist es die ganze Zeit auf dem Präsentierteller, dann bedeutet das fürs Chamäleon unheimlichen Stress.

Sie sollten viele unterschiedlich dicke Äste ins Terrarium einbauen, woran sich ihr Chamäleon klammern kann (also nicht zu dick). Denken Sie dabei immer an das Alter und die Größe des Tieres. Wächst das Tier, dann können Sie nachher immer noch neue Äste ins Terrarium setzen. Die Äste können Sie entweder im Geschäft kaufen oder welche aus der Natur holen. In beiden Fällen sollten Sie die Äste abkochen und ganz gründlich schrubben.

Die Äste sind sozusagen das Grundgerüst für ihr Blätterdach im Wohnzimmer. Jetzt fehlt nur noch die passende Bepflanzung, die ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Chamäleon-Haltung ist. Die Pflanzen sollten große Blätter haben, auf denen das Wasser lange liegen bleibt. Das Chamäleon trinkt nämlich die Tropfen auf den Blättern.

Allerdings sollte sich das Wasser am Ansatz der Blätter nicht stauen können, wodurch stehendes Wässer entsteht. Das ist nämlich der optimale Nährboden für Keime. Ebenfalls dürfen die Blätter nicht scharfkantig sein. Ansonsten könnte sich ihr farbenfroher Freund schwer verletzen. Ausführliche Informationen zu geeigneten Pflanzen bietet der Buchtitel „Pflanzen im Terrarium“* von Beat Akeret.

Kommen wir nun zu den Dingen, die auf keinen Fall in ein Chamäleon-Terrarium gehören. Da wäre zum Beispiel ein Wasserfall. Wasserfälle sind sehr anfällig für Keime. Diese Keime können dann vom Chamäleon über die Nahrung oder die Luft aufgenommen werden. Besonders der zweite Punkt ist hier kritisch. Chamäleons haben empfindliche Lungen, die anfällig für solche Keime sind.

Ebenso wenig gehört ein Nebler in ein gutes Chamäleon-Terrarium. Die feinen zerstäubten Wassertropfen kann das Chamäleon sehr leicht einatmen und dadurch schnell eine Lungenentzündung bekommen. Also: Nebler = absolutes Tabu!

Das richtige Futter und Wasser für eine gute Chamäleon-Haltung

Für eine gute Chamäleon-Haltung spielt das richtige Futter eine ganz wichtige Rolle. Chamäleons fressen Insekten wie z.B. Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Fliegen und Schaben. Aber mit dem einfachen Aussetzen der Futtertiere im Terrarium ist es nicht getan.

Damit sich ihr Tier abwechslungsreich und gesund ernährt, sollten sie ein breites Spektrum an Futtertieren anbieten. Zudem ist es sinnvoll, wenn Sie die Insekten vor dem Füttern gut ernähren. Indem Sie die Futtertiere mit Früchten, Gemüse, Gräsern, Getreide und Kräutern füttern, steigt der Nährwert der Insekten. Dieses Anfüttern wird auch als Gutloading bezeichnet.

Kurz vor der Fütterung müssen Sie die Insekten zusätzlich mit Vitaminen und Nährstoffen bestäuben. Absolut empfehlenswert ist das Präparat Korvimin ZVT + Reptil*. Die Bestäubung der Insekten mit Vitaminen nennt man auch Supplementierung.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie ihr Chamäleon füttern können.

  • Manche Chamäleon-Halter geben die Insekten in einem Futterbecher, der eine glatte Wand hat (z.B. Joghurt-Becher). Das Chamäleon kann sich dann die Futtertiere aus dem Becher schießen.
  • Sie können die Futtertiere auch mit einer langen Pinzette geben. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass sich das Chamäleon die Zunge verletzt. Achten Sie also auf eine vernünftige Pinzette, falls Sie sich für diese Variante entscheiden. Also: Keine scharfen Kanten und natürlich kein Rost!
  • Alternativ zur Pinzette können Sie die Futtertiere auch mit der Hand geben.
  • Zum Schluss wäre da natürlich noch das Aussetzen der Insekten im Terrarium. Manche Halter haben Angst, dass noch nicht gefressene Insekten ihr Chamäleon im Schlaf anknabbern. Das können Sie allerdings ganz einfach vermeiden, indem Sie die Insekten vorher gut anfüttern und zusätzlich ein Stück Gemüse (z.B. Gurke oder Karotte) ins Terrarium legen.

Bei der Chamäleon-Haltung herrscht sehr häufig Unklarheit über die Futtermenge und wie oft gefüttert werden soll. Dazu muss man bedenken, dass Chamäleons in der freien Natur nicht täglich Futter verfügbar haben und sich dort noch mehr bewegen als im heimischen Terrarium. In der freien Natur muss ein Chamäleon schon mal 4-5 Tage ohne Futter auskommen.

Pauschal lässt sich die Frage nach der Häufigkeit und der Menge des Futters allerdings nicht beantworten, da diese Faktoren auch abhängig von der Art sind. Es lässt sich aber sagen, dass Jungtiere bis zu 1/2 Jahr noch täglich gefüttert werden. Die Tiere befinden sich in dieser Zeit noch in einer starken Wachstumsphase und brauchen viel Nahrung. Außerdem sollten Sie das Gewicht ihres Chamäleons regelmäßig kontrollieren, um eine Überfütterung frühzeitig zu erkennen. Wenn Futter vorhanden ist, dann wird nämlich alles gefressen was dem Chamäleon vor die Zunge kommt.

Wanderheuschrecken

Wanderheuschrecken gehören zum Standardfutter für Chamäleons und sollten in der passenden Größe angeboten werden. Der Vorteil der Futtertiere liegt darin, dass sie sich nicht verstecken und zu den Lichtquellen wandern.

Steppengrillen

Steppengrillen sind weitere klassische Futtertiere für Chamäleons, mit denen Sie nichts falsch machen können. Der Vorteil dieser Grillenart ist zudem, dass die Futtertiere nicht so stark riechen wie andere Grillenarten. Auch die Haltung der Futtergrillen ist sehr leicht.

Argentinische Schaben

Schaben geben für Chamäleons sehr gute Futtertiere ab. Allerdings haben manche Arten ein sehr hohes Schädlingspotenzial und überleben bei einer Flucht monatelang. Bei den argentinischen Schaben ist das jedoch nicht so und eine der besten Schabenarten zum Verfüttern.

Exo Terra Faunarium

Futtertiere sollten unter keinen Umständen in den mitgelieferten Transportbehältern gehalten werden. Optimal sind größere Faunarien, in denen die Futtertiere optimal gehalten werden können. Hier haben die Tiere mehr Platz, fühlen sich wohler und leben länger.

Kommen wir nun zum Trinkwasser fürs Chamäleon. Da Chamäleons kein stillstehendes Wasser trinken, muss die Versorgung mit Wasser anderweitig gelöst werden. Meist trinken Chamäleons die Wassertropfen auf Blättern. Daher sollte die Einrichtung regelmäßig von Hand besprüht werden oder eine Beregnungsanlage installiert werden. Eine Tropftränke (Dripper) ist auch eine sehr gute Alternative.

Am Ende dieses Abschnitts möchte ich ihnen noch einen wichtigen Tipp zur Hygiene mit auf den Weg geben, der oftmals vergessen wird. Wie Sie bereits festgestellt haben, sind Chamäleons sehr empfindlich im Bezug auf Keime. Daher ist eine gute Hygiene das A u. O bei der Chamäleon-Haltung. Sie sollten sich vor jedem Kontakt mit dem Chamäleon oder den Futtertieren gründlich die Hände waschen.

Stress fürs Chamäleon vermeiden

Chamäleons sind sehr stressempfindlich. Durch zu viel Stress können die Tiere sogar krank werden. Daher gehört die Stressprävention ebenfalls zu einer guten Chamäleon-Haltung. Sie haben alles richtig gemacht, wenn Sie folgende Punkte beachten:

  • Kein Blickkontakt zu anderen Tieren
  • Kein Spiegel oder spiegelnde Flächen im Blickfeld des Chamäleons
  • Keine Spiegelungen des Chamäleons im Terrarienglas (wird durch dichten Bewuchs verhindert)
  • Keine Bilder von Chamäleons und anderen Tieren im Blickfeld

Erkennt das Chamäleon ein anderes Chamäleon, dann sieht es darin einen Rivalen. Bei anderen Tieren könnte es hingegen eine Gefahrenquelle vermuten. Beides führt zu Stress und ist bei einer guten Chamäleon-Haltung tunlichst zu vermeiden.

Auch sollten Sie ihren bunten Freund nicht streicheln oder einfach aus dem Terrarium holen. Chamäleons wollen und brauchen keine Kuscheleinheiten. Das Tier zeigt mit einer klaren Abwehrhaltung (z.B. aufgerissener Mund), dass es darauf keine Lust hat und jetzt lieber im Terrarium bleiben will.

Manche Chamäleons werden allerdings auch zutraulich und klettern auf die Hand des Halters. Das liegt aber nicht an der Liebe des Tieres, sondern an der Erwartung, dass es bald Futter gibt. Denn Hand = Futter.

Solche Späße wie im folgenden Video sollte man also tunlichst vermeiden!

Rechtliche Rahmenbedingungen der Chamäleon-Haltung

Die Chamäleon-Haltung muss bei der zuständigen Behörde angemeldet werden. In Deutschland ist das meist die Untere Naturschutzbehörde oder das Veterinäramt. In Österreich wenden Sie sich dazu an das Magistratische Bezirksamt.

Für die Anmeldung brauchen Sie einen Herkunftsnachweis. Damit bestätigen Sie, dass Sie das Chamäleon auf legale Weise erhalten haben.

Weiterführende Literatur zur Chamäleon-Haltung

Zu Beginn habe ich bereits erwähnt, dass gute und umfangreiche Literatur* ein ständiger Begleiter bei der Chamäleon-Haltung ist. Da jede Art ihre Besonderheiten hat, gehört ein entsprechendes Buch zur Art zum Pflichtprogramm. Ich habe mal ein paar gute Bücher zusammengesucht.

Chamäleons: Ausgabe 2017

Chamäleons

Furcifer pardalis - Das Pantherchamäleon

Jemenchamäleon und Pantherchamäleon: Pflege, Zucht und Lebensweise

Das Jemenchamäleon

Das Jemenchamäleon: Chamaeleo calyptratus (Art für Art)

Stummelschwanzchamäleons

Teppichchamäleon: Furcifer lateralis

Fazit

Wie Sie in diesem Beitrag gesehen haben, ist die Chamäleon-Haltung keine leichte Angelegenheit. Deshalb ist dieser Artikel auch etwas länger geworden.

Mit der entsprechenden Vorbereitung und einer passenden Art ist die Chamäleon-Haltung aber auch für Einsteiger möglich. Gute Literatur zur speziellen Art gehört beim Chamäleon zum Pflichtprogramm.

Wenn alle Vorbereitungen getroffen sind, dann kann es zum Züchter gehen. Beim Kauf und Transport des Tieres gibt es ebenfalls eine Menge zu beachten, worauf ich in meinem nächsten Artikel „Chamäleon kaufen: Preis, Gesundheit, Geschlecht & Züchter“ zu sprechen komme.

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