Der Tigerpython wird oft in die Kategorie der friedlicheren Schlangen einsortiert. Dennoch handelt es sich bei dieser Riesenschlange um kein Tier für Anfänger. Hier findest du alle Infos über Haltung, Klima, Einrichtung, Futter etc.

Tigerpython: Haltung und Pflege

Tigerpython: Haltung und Pflege

Tigerpython

Der Tigerpython kann eine stattliche Größe von mehr als fünf Metern erreichen. Er gehört zu den größten Schlangen der Welt. In der Natur ist er vor allem in den Tropen bzw. Subtropen Süd- und Südostasiens zuhause. Er lebt auf dem Boden und hält sich gerne an Gewässern auf.

Der Tigerpython lässt sich weiterhin in zwei verschiedene Arten aufteilen: den dunklen und den hellen Tigerpython. Derzeit gibt es noch keine Hinweise darauf, dass sich beide Arten schon miteinander gepaart hätten.

Im Zusammenhang mit der Haltung dieser Schlangenart im Terrarium ergeben sich jedoch -auch wenn der dunkle Python deutlich größer ist als die helle Variante- keine wesentlichen Unterschiede.

Das Terrarium zum Halten eines Tigerpython

Das Terrarium für den dunklen Tigerpython muss vergleichsweise groß sein. Immerhin erreichen die Tiere locker eine Körperlänge von fünf Metern. Am besten ist es hierbei, sich für das Einrichten eines Terrarienzimmers zu entscheiden. Wer sich gegen ein Zimmer und für ein klassisches Terrarium entscheiden möchte, muss sich an den Vorgaben des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten orientieren. Diese geben hier die Formel 1 x 0,7 x 0,7 (LxBxH) an, wobei es sich bei den erwähnten Zahlen um Multiplikationsfaktoren zur Länge der Schlange handelt.

Ein heller Tigerpython wird jedoch durchschnittlich „nur“ 2,50 Meter lang. Hier reichen entsprechend besonders große Terrarien aus.
Die Tiere benötigen ein Tropenterrarium, das über eine Mindestgröße von 250x200x200 cm (LxBxH) verfügt. Wer zunächst ein wenig kleiner starten möchte, kann die Tiere auch in den ersten Jahren (bis maximal drei Jahre) in einem kleineren Terrarium halten.

Das Verhalten eines Tigerpythons

Auch wenn der Tigerpython von vielen Haltern und auch von einigen Wissenschaftlern als eher friedfertige Schlangenart eingestuft wird, gilt: es handelt sich hierbei um ein wildes Tier. Im Gegensatz zu anderen Schlangenarten warnt der Tigerpython sein Gegenüber jedoch in den meisten Fällen durch ein mehr oder weniger lautes Fauchen. Erst wenn dieses ignoriert wird, geht er in den Angriff über.

Hierbei gilt es jedoch zu bedenken, dass es sich hierbei um eine Aussage handelt, die auf die meisten, jedoch nicht auf alle, Tigerpythons zutrifft. Daher gilt es, jedes Tier individuell zu behandeln und nach Möglichkeit nicht allein im Terrarium zu hantieren.

Klima im Tigerpython Terrarium

Selbstverständlich sollte auch beim Tigerpython immer versucht werden, die Gegebenheiten seiner natürlichen Bedingungen im Lebensraum nachzuahmen. Daher sollte tagsüber eine Temperatur zwischen 27°C und 30°C angestrebt werden. Nachts sollte das Thermometer um circa zwei Grad absinken. Unerlässlich ist auch ein etwas wärmerer Platz, an dem sich das Tier „sonnen“ kann. Hier ist dann eine Temperatur von bis zu 40°C ideal.

Mit Hinblick auf die Luftfeuchtigkeit ist es wichtig, einen Wert zwischen 60 und 70 % zu erreichen. Nachts sind 90 % ideal.

Benötigte Technik

Ein Tigerpython Terrarium zu beleuchten, ist für das Tier selbst zwar nicht überlebenswichtig, imitiert jedoch den Tages- und Nachtrhythmus. Wichtig ist, dass sich der Halter hier für eine Art der Grundbeleuchtung entscheidet, die 12 Stunden am Tag eingeschaltet bleibt.

Um die höhere Temperatur am Sonnenplatz zu gewährleisten, ist die Installation sicher abgeschirmter Spotstrahler* am praktischsten. Ergänzt wird das Ganze dann noch durch eine UV-Beleuchtung.
Außerdem empfiehlt sich auch -je nach Größe des Terrariums- die ideale Luftfeuchtigkeit, die zwischen 60 und 70 % liegt, mit Hilfe technischer Gerätschaften auf einem gleichbleibend hohen Level zu halten.

Einrichtung für das Tigerpython Terrarium

Wie das Tigerpython Terrarium eingerichtet ist, hängt von der aktuellen Größe des Tieres ab. Unerlässlich sind jedoch unter anderem eine Rückwand, an der sich Liegeflächen befinden. Diese sollten in jedem Fall so stabil sein, dass sie das Tier problemlos tragen können. Zudem gehören Klettermöglichkeiten in jedes Tigerpython Terrarium. Auch hier ist es wichtig, für ein Höchstmaß an Stabilität zu sorgen und die einzelnen Elemente im Idealfall miteinander zu verschrauben.

Halter sollten ihrem Tier zudem mindestens einen Unterschlupf zur Verfügung stellen und dafür sorgen, dass der Eingang groß genug ist, so dass das Tier diesen mühelos passieren kann. Auch die Einrichtung der Höhle selbst spielt eine maßgebliche Rolle. Am besten wird diese mit Moos ausgelegt. Dies entspricht nicht nur dem „Geschmack“ des Python, sondern unterstützt auch die Luftfeuchtigkeit im Terrarium. Die Höhle sollte zudem noch durch weitere Versteckmöglichkeiten ergänzt werden.

Übrigens: da auch Tigerpythons gerne baden, gehört auch ein großes Wasserbecken zur Grundausstattung. Dieses kann auch dann hilfreich sein, wenn die nächste Häutung ansteht.

Futter für den Tigerpython

Der Tigerpython gehört zu den Lauerjägern und wartet gerne auf Bäumen oder im Wasser auf seine Beute. Im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme erweist er sich als vergleichsweise flexibel. In der Natur stehen entsprechend Vögel, Amphibien, Leoparden und Co. auf seinem Speiseplan.

Im Bereich der Terraristik werden die Schlangen in den meisten Fällen mit Ratten, Kaninchen oder/ und Meerschweinchen gefüttert.

Fazit

Auch wenn die meisten Tigerpythons über ein eher ruhiges Gemüt verfügen, sind sie -allein schon aufgrund ihrer Größe- nur bedingt für Anfänger geeignet. Wer sich dem Charme dieser faszinierenden Tiere nicht entziehen kann, jedoch nicht über die Kapazitäten verfügt, ein komplettes Terrarienzimmer einzurichten, sollte sich im Bereich des Hellen Tigerpythons umsehen. Die technische Einrichtung des Terrariums unterscheidet sich nicht wesentlich von den Anforderungen anderer Riesenschlangen.

Da diese Schlangenart jedoch die Höhe liebt, gehören ausreichend große und stabile Ablagemöglichkeiten zum absoluten Standard.

Im Umgang mit dem Tigerpython gilt es unbedingt auf charakteristische Angriffsanzeichen, wie Fauchen und Muskelzucken, zu achten. Zudem ist es immer empfehlenswert, falls Umbauten oder Reinigungsarbeiten im Terrarium anstehen sollten, mindestens zu zweit zu agieren.